Tragen und Lagern

1. Tragen


Das Tragen einer Luxusuhr ist erstmal unspektakulär – es ist schließlich eine Uhr wie viele andere auch.

Zunächst einmal eine Eigenart mechanischer Uhren: sie sind ungenau. Richtig gelesen!

Eine gut eingestellte Uhr geht pro Tag leicht vor oder auch nach (+ 3 Sekunden / – 3 Sekunden sind schon gut. Werte von +6 und – 5 sind auch noch ok!).
Uhren mit Chronometerzertifizierung unterliegen bestimmten „Mindestwerten“, die sie zur Erlangung des Zertifikats erfüllen müssen.
Was man mit Bordmitteln machen kann, ist natürlich täglich neu einstellen… oder einfach darauf achten, wie man die Uhr am Abend ablegt.
Je nach Lage der Uhr wird ihr Gang -häufig- beeinflusst.

Häufig ist das Ablegen auf der Seite, Krone nach oben eine gute Option um die Uhr etwas langsamer laufen zu lassen.

Rolex GMT Master 16700 – hier auf der Seite gelagert
(c) die-luxusuhr.de



Eine Uhr mit Nachgang kann man über Nacht auf das Glas legen (bitte etwas unter das Glas legen!) um ihr etwas Vorgang zu spendieren.

Lagerung auf dem Glas – gibt oftmals etwas „Vorgang“
(c) die-luxusuhr.de



Probieren Sie einfach mal verschiedene Lagen aus und schauen Sie, wie sich das Gangverhalten ändert. Sie werden erstaunt sein! Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich auch schon Uhren erlebt habe denen die Lage über Nacht keinerlei Veränderung brachte.

Uhren mit Datumsschnellverstellung

Sehr praktisch, wenn man das Datum mal eben über die Krone verstellen kann. Aber vorsicht: zur falschen Zeit, kann das Uhrwerk beschädigt werden.

Grob gesagt, fängt das Uhrwerk nach 21 Uhr an das Datum umzustellen. Die Mechanik „arbeitet“ auch einige Stunden nach Mitternacht noch an der Verstellung.

Es gibt verschiedene Empfehlungen, welche Uhrzeit man zur Datumseinstellung nun einstellen soll… oft wird empfohlen nicht zwischen 21 und 3 Uhr (morgens) einzustellen.
Ich würde immer eine sehr neutrale Zeit nehmen. Zum Beispiel 13 Uhr (Mittags). Also: Uhr über Mitternacht drehen, auf 13 Uhr stellen, Datum einstellen und die Uhr dann korrekt einstellen.
Ach ja: bitte nicht über Mitternacht zurückdrehen!
(Ausnahme der Hersteller gibt dies ausdrücklich vor! Beispielsweise hat eine Breitling Navitimer keine Schnellverstellung. Hier muss über Mitternacht gedreht werden, dann zurück auf 20 Uhr und wieder über Mitternacht…bis das Datum stimmt)

Wasser, Baden und Duschen

Je nach Art und Dichtigkeitsangabe, kann Ihre Uhr mehr oder weniger wasserdicht sein. Grundsätzlich sollte Wasser nur an eine Uhr kommen, die eine entsprechende Dichtigkeit aufweist.

Nach dem Schwimmen (insbesondere im Salzwassser!) sollte die Uhr mit klarem Wasser ausgiebig gereinigt werden.
Auf Spülmittel, Duschgel etc würde ich zugunsten der Dichtungen immer verzichten.

Sport

Sport und mechanische Uhren… gehören für mich nicht zusammen.
Überlegen Sie einmal, wie fein die Mechanik in einer mechanischen Uhr ist.
Nun kommen Stöße, Schläge o.ä. die auf die Uhr einwirken – das ist gerne mal der Tod einer mechanischen Uhr und kostet auch ordentlich Geld. Also: bitte nicht zum Golfen, Mountainbiken etc. tragen.
Das gilt übrigens auch für die Vibrationen beim Motorradfahren. Muss es also bei der nächsten Fahrt ins Café wirklich der teure Wecker sein? 😉

Gefahren im Alltag – Magnetfelder

Klingt banal oder? Aber so empfindlich wie Ihre Karten im Portemonnaie auf Magnetfelder reagieren, so tun es auch viele mechanische Uhren. Also bitte immer schön von Magnetfeldern fern halten.

Als Anekdote: eine Rolex Milgauss verdankt ihren Namen ihrer Resistenz gegenüber magnetischen Störeinflüssen von bis zu 1.000 Gauß. (Mille = tausend, Gauß = Einheit für magnetische Flussdichte)

2. Lagern

Grundsätzlich würde ich empfehlen, die Uhr lichtgeschützt bzw. geschützt vor UV-Licht zu lagern. Damit vergilbt die Leuchtmasse nicht so schnell und das Zifferblatt behält auch seine Farbe.

Natürlich kann man eine Uhr in einem Uhrenbeweger lagern. Damit erspart man sich das -für manche- lästige einstellen wenn man sie denn tragen möchte.
Aber: wenn sie in Bewegung ist, verschleißt sie auch… Lagern ohne Bewegung ist auch nicht optimal.
Die optimale Lösung gibt es -aus meiner Sicht – nicht. Also einfach abwechselnd tragen und damit jeder Uhr genug „Wristtime“ (Zeit am Handgelenk) gönnen. Und was man nicht trägt…Vielleicht war´s nicht die richtige Uhr?  😉

Beim Thema Lagern: die Frage ob eine teure Uhr auch versichert ist, sollten Sie sich stellen.
Mehr dazu unter Uhren versichern