Die Sammlung zum Start

Sie wollen die Welt der Uhren einsteigen, etwas hochwertiges kaufen – aber kein Geld verbrennen (wobei Sie beim Verkauf meist rund 10-20% Verlust machen). Und auch keine hohen fünfstelligen Summen investieren. Grundsätzlich sollte der Kauf immer getrieben von „die Uhr ist mein Traum – ich muss sie haben“ sein. Punkt.
Vielleicht haben Sie meinen Artikel zur Geldanlage schon gelesen? Ich würde es vorab mal empfehlen… das hilft ggf. bei den weiteren Überlegungen.

Los geht´s:

Bitte kaufen Sie Uhren immer mit Box und Papieren bzw. zumindest Papieren. Papiere bedeutet dabei: Original-Papiere. Nicht irgendwas ausgedrucktes von irgendeinem Händler.

Unter 1.000 Euro

In der Preisklasse gibt es schon tolle Uhren! Glauben Sie nicht?
Dann schauen Sie sich einfach mal die Uhren von Seiko oder Orient an.
Los geht es bei ca. 180 Euro.

Ab ca. 450 Euro geht es dann mit den Hamilton Khaki oder Tissot T-Classic los.

Bei ca. 700 Euro starten dann die Uhren von Mido – finde ich absolut toll. Ehrlich.

Ich übergehe an dieser Stelle mal die „Hommage-Uhren“ von Steinhart o.ä.
Qualitativ kann man -vermutlich- gar nichts sagen. Aber ich mag keine Hommage. Das ist alles.

Beachten Sie bitte, dass es gerade unterhalb der 1.000 Euro oft „Schrott unter dem Deckmantel toller Namen“ gibt. Was meine ich?
Eine blinkende und funkelnde Uhr „Charles le Grande by Richois Millebums“ die man für 600 Euro anpreist und aussieht wie Kirmes… oder gerne die überteuerten China-Kracher aus dem Fernsehen. Bitte nicht kaufen.

Vorschlag für ca. 2.000 Euro

Wie wäre es mit Sinn 105 neu ab ca. 1.300 Euro – solide, eigenständige Uhr (finde ich). Bewährte Uhrwerke (kein Manufakturkaliber).

Oder Maurice Lacroix Aikon – neu ab ca. 1.500 Euro. Vom Design her denkt man an eine Nautilus oder Royal Oak. Dennoch finde ich sie eigenständig genug. Dazu noch sportlich und chic. Auch hier: kein Manufakturkaliber. Aber meiner Kenntnis nach ETA – also gut.

Als im „Taucheruhr-Style“ finde ich übrigens die Davosa Argonautic Carbon Limited echt chic. Liegt bei ca. 1.200 Euro. Aber Achtung: nur 30atm Wasserdichtigkeit.

Wenn es in der Preisklasse um 2.000 Euro ein Manufakturkaliber sein soll, würde ich Richtung Nomos schauen. Zum Beispiel ist die Ahoi gebraucht um 2.000 Euro zu bekommen.

Mit Sicherheit kein Invest, bei dem Sie Geld dazu verdienen. Dennoch klasse Uhren.

Vorschlag für ca. 3.500 – 5.000 Euro Invest

Gebraucht z. B. eine Omega Speedmaster Reduced – Stand Oktober 2021 gebraucht für ca. 3.000 Euro zu bekommen.
Kennen Sie nicht? Dann lesen Sie sich mal etwas zu der Uhr an… 39mm Durchmesser (und dank sehr kurzem Lug to lug Abstand auch für Damen geeignet), Automatikwerk und in den letzten Monaten deutlich im Preis gestiegen. Ich würde schätzen, dass hier in der Wertentwicklung noch etwas Luft drin ist.
Ein aber: das Uhrwerk ist ein ETA-Basiskaliber mit aufgesetztem Chronographen-Modul. Erstmal ist das egal – aber die Revision macht nicht jeder Uhrmacher. Man ist demnach auf Omega angewiesen und darf auch Omega-Preise zahlen. Also idealerweise kaufen Sie eine, die eine frische Revision hat (ggf. lieber 200 Euro mehr als Marktpreis zahlen – das Geld ist gut investiert)

Mit etwas Glück bekommen Sie für 4.500 Euro auch eine Speedmaster Professional.
(41mm Gehäuse, Handaufzug)

Bleiben wir noch bei Omega: Seamaster Planet Ocean gehen bei ca. 3.400 Euro los.
Sowohl mit schwarzer als auch orangener Lünette zu bekommen und bisher auch recht wertstabil.

Ansonsten kann ich nur den Blick zu Tudor empfehlen – die Black Bay sind fantastische Uhren mit Manufakturkalibern. Zum fairen Kurs und gut verfügbar.
Für die etwas kleineren Handgelenke (unter 18 cm Umfang) ist die Black Bay 58 einen Blick wert. 😉

Wenn es etwas „mehr Uhr“ sein darf: Tudor Pelagos oder die neue Pelagos FXD.
Bei der Pelagos gibt es auch eine sehr interessante LHD – Krone ist auf der Innenseite und damit gedacht für Menschen, die die Uhr rechts tragen.

Es gibt natürlich auch noch etwas ausgefallenere Stücke:
Jaeger LeCoultre Master Compressor – hält sich stetig bei rund 5.000 Euro.
Tag Heuer Monaco Calibre 12

Auch wenn es nicht zum Thema „bis 5.000 Euro“ passt – Cartier Santos. Finde ich total irre.
Liegt bei ca. 6.300 Euro neu.

Vorschlag für ca. 10.000 Euro Invest

Jetzt noch Vorschläge für einen Invest mit Potential (ich garantiere nicht, dass ich richtig liege).

Rolex Air King 116900 in 40mm – die Produktion wurde eingestellt. Aktuell (10/2021) zwischen 7.500 und 9.000 Euro (Full Set) zu bekommen.
Die Preise ziehen in den letzten Monaten deutlich an – nicht explosionsartig aber stetig.

Oder Rolex Eplorer II 16570 – aktuell noch um 9.000 Euro zu bekommen.
Oder die Yachtmaster 16622. Ebenfalls noch um 9.000 Euro erhältlich (im November 2019 lag sie noch bei ca. 7.000 Euro).

Oder eine Rolex Datejust im Durchmesser Ihrer Wahl. Die 41mm sind neu beim Konzessionär schwer zu bekommen (aber versuchen kann man es). Da läge man bei ca. 7.500 Euro. Neu über den Graumarkt ca. 9.500 Euro aktuell.
Die kleineren Datejust sind oft gut zu bekommen – einfach beim Konzi fragen oder über Grauhändler suchen.

Last but not least… ich bin ein Fan von Teddy Baldassare. Schauen Sie vielleicht mal sein Video zum Thema „One & Done“ an.